Die bekannteste und älteste Schmiede in Heiligenstadt war die so genannte Herrenschmiede, die bereits vor dem Jahre 1600 bestanden haben muss. Schon im Jahre 1632 wird im Kirchenbuch Herrenschmied Jakob Heinevetter erstmals erwähnt. Mindestes acht oder neun Generationen der Heinevetter-Familie arbeiteten hier. Die Schmiedewerkstatt, in der einst die Schmiedehämmer klangen, befand sich mindestens seit dem großen Stadtbrand von 1739 bis zum Jahre 1964 in dem 1739 neu errichteten Gebäude in der Lindenallee (heute Nr. 27). Am Haus befindet sich heute der Schriftzug „1739-Herrenschmiede -1964“.
Folgende Herrenschmiede-Meister (Besitzer der Schmiede) sind bisher bekannt:
* neben den jeweiligen Besitzern haben immer auch zahlreiche Geschwister – vielfach ebenfalls als Meister – in der Schmiede mitgearbeitet
** die Marktschmiede (heute: Fa. Nelz) gehörte bis etwa 1900 ebenfalls zur Herrenschmiede
1963 muss schließlich die Herrenschmiede nach über 380 Jahren schließen – altersbedingt und in Folge mangelnden Nachwuchses – der einzige Sohn Martin (geb. 1923) des letzten Herrenschmiedes war 1943 in Russland gefallen, ein ganz schwerer Schicksalsschlag für die Familie. Bereits ab 1957 wurde die Schmiede vom Mitarbeiter und Schmiedemeister Willi Rittmeier weitergeführt. Quelle: Matthias Heinevetter, Heiligenstadt.