Übersicht

1. HERRNSCHMIEDE

Die Herrnschmiede hat sicher 1632 existiert, also mind. 100 Jahre FRÜHER, als bisher nachweisbar — der Begriff geht als mindestens noch ins 16. Jahrhundert zurück, da er offenbar bereits verfestigt war in der Bevölkerung ; vermutlich ist die HERRENSCHMIEDE tatsächl.- gleich der HERRNMÜHLE eine mittelalterliche Einrichtung (so auch auch der Hr. Stadtarchivar Thomas T. Müller (2004)) und in engem Zusammenhang zum Mainzer Herren (Kurfürst bzw. Vizedom — seit 1540 in Heiligenstadt) – zu sehen; hier müssten sich jetzt weitere Forschungs-Ansätze eröffnen.

Vielleicht gibt es auch über die Historie (Akten) zur Herrnmühle (lt. Johann Wolf — Städte im Obereichsfeld –  i.J. 1501 dem Rat verpfändet, davor dem St. Martins- Stift im 15. Jahrhundert) Angaben in den mittelalterlichen Quellen zur Herrnschmiede — leider sagt J. Wolf selbst nichts zur Herrnschmiede.

2. JAKOB HEINEVETTER * ca. 1580­ – 1590, + 03.06.1658 (St. Marien)

Da seine Tochter 1629 zuerst als PATIN erwähnt, gehe ich im Moment von einer EHE des JAKOB aus, wenn man davon ausgeht , dass eine uneheliche Tochter in keinem Falle als Patin zur Verfügung gestanden hätte. Das Paten-Amt verlangte eigene Kommunion und Firmung, sodass man davon
ausgehen kann, dass die Tochter 1629 mind. etwa 20 Jahre alt gewesen sein müsste.

Somit könnte die Anna-Margaretha um 1609/1610 geboren sein; daraus ergibt sich für JAKOB selbst — ein frühes Heiratsalter von etwa 21 Jahren angenommen – die Geburt vor 1590.

Hier liegen wir mit einiger Sicherheit noch zu kurz (wirtschaftl. Selbständigkeit — Heirat, vielleicht erst als Meister, also um die 30 Jahre(?) – also mithin 1580-1590 als wahrscheinlich Geburtszeitraum. So spricht nun vieles dafür, dass der Eintrag im Türkensteuerregister HANS (SC)HONEWETTER (Verschreibung) — einen weiteren Vorfahren 1542 in Heiligenstadt ausweist. Und natürlich Claus & Alheit Heinevetter, als mögliche Ur-Vorfahren, in der Urkunde des Hospitals zum Hlg. Geist aus dem Jaher 1471.

Der Hinweis des verstorbenen Heimatforschers Walter Prochaska, über die Existenz eines „Johannes Heyne Vetter” um 1360 in den Akten im Magdeburger Archiv — in Zshg. mit Tilman Riemenschneider – scheint wieder auf — diese Quelle war bisher unauffindbar. Allerdings gibt es einen Namensträger Heinevetter um 1400 in Göttingen, 2022 überzeugte sich der Autor selbst im dortigen Bürgerbuch von dem sehr erstaunlichen Eintrag.

Von der Lage des Hauses ,welches 1646 offenbar schon bestand und 1671 ERNST HEINEVETTER als Eigentümer nennt, könnte dies ebenfalls hierzu passen, verfolgt man nämlich den Weg des Steuerschreibers (Türkensteuerregister 1542 ff.) von Haus zu Haus — soweit möglich — kommt man in die Nähe des genannten Hauses.

3. Vorfahrenfolge

Alle Heinevetter-Namen (aus dem 1. KB St. BMV 1617 ff. – es ist übrigens inzw. im PC erfasst und verkartet (1995-1998) (inzwischen online verfügbar) durch Hr. Ewald Frankenberg, Weilerswist) sind der Schmiede- Sippe zuzuordnen — in St. Aegidien gab es KEINE Heinevetter’ s in jener Zeit.

Ernst Heinevetter (* um 1617) ist entweder Bruder von Jakob (was allerdings einen SEHR weiten zeitlichen Abstand bedeuten würde, mind. 27 Jahre zwischen den Geschwistern ), Sohn oder Neffe (?) — zumindest wohl Erbe der Schmiede — (1671 hat er ja alles Vermögen und war Haushaltsvorstand).

Christoph Heinevetter (* 1649), oo 1678 Magdalena Fiedler — einzige Heirat in dieser Zeit — wäre dann zu Ernst zuzuordnen — theoretisch allerdings auch zu JAKOB (der dann allerdings mind. 60 Jahre gewesen wäre als Vater von Christoph).

Hier bleibt eine gewisse Ungewissheit vorhanden. Interessant ist auch , dass der Aegidienpfarrer ausgerechnet JAKOB HEINEVETTER als Herrenschmied (mehrfach) erwähnt – kannte er JAKOB persönlich? war er event. mit ihm verwandt? oder war der Kapsmüller Andreas Willing mit ihm verwandt oder Hans Titzel aus Rengelrode ?

Vllt. erbringen weitere Forschungen in der Zukunft hier neue Erkenntnisse – eine spannende Vision.